Laryngorhinootologie
DOI: 10.1055/a-1408-7046
Steigende normative Ansprüche an Patientensicherheit und Maßnahmen der Qualitätssicherung, aber auch die Problematik multiresistenter Keime und von Erregern mit hohem Ansteckungspotenzial verstärken die Notwendigkeit hygienisch korrekten Arbeitens.In dieser Studie sollten hygienisch relevante potenzielle Kontaminationsquellen bei der HNO-Untersuchung identifiziert und mögliche Verbesserungsstrategien untersucht werden.Von 5 Untersuchern mit unterschiedlicher Berufserfahrung, deren Handschuhe vor der Untersuchung mit Fluoreszenzlotion benetzt wurden, wurde eine komplette HNO-Untersuchung durchgeführt. Kontaminierungen insbesondere an der Untersuchungseinheit und am Instrumentarium wurden identifiziert. Das potenzielle Risiko einer Übertragung von Erregern auf Folgepatienten wurde mittels eines eigens entwickelten Scores bewertet. Verschiedene Strategien zur Reduzierung identifizierter Kontaminationsmöglichkeiten wurden erarbeitet und gedanklich durchgespielt.Der Score der Untersucher war mit im Mittel 87,4 Punkten (±3,6) sehr hoch. Die Umsetzung von einzelnen Hygienemaßnahmen im Untersuchungsablauf würde zu einer deutlichen Erniedrigung des Scores und damit einer Verbesserung der Hygiene führen: kein Händeschütteln (81,8), zusätzlich Patientenstuhldesinfektion (79,8), Desinfektion wichtiger Flächen (69,8), Bereitstellen von Standardinstrumenten (60,2) oder aller Instrumente (32,2), Desinfektion aller relevanten Flächen und Bereitstellen aller Instrumente (7,4).Die Ergebnisse zeigen sehr deutlich, dass eine HNO-Untersuchung aus Sicht der Hygiene einen komplexen Vorgang darstellt. Für einen verlässlichen Schutz vor möglichen Übertragungsereignissen ist deshalb eine strukturierte Bündelung von Hygienemaßnahmen notwendig.
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